Greif

Die Philosophie unserer Fechtschule

Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, die Kunst des Historischen Fechtens aus den damaligen Quellen zu erschließen und wiederzubeleben. Auf diese Weise möchten wir eine der wohl faszinierendsten Traditionen unserer Kultur für den heutigen Menschen erfahrbar machen und damit zeigen, wie filigran, vielseitig und anspruchsvoll das damalige Schwertfechten war und warum diese Bewegungs-Kunst einen zentralen Part in der damaligen Ausbildung einnahm.

Wir sehen uns als Einrichtung, die trotz ihres historischen Themas fest verankert ist in der Gegenwart. Wir orientieren uns an den Bedürfnissen, die der Mensch des 21. Jahrhunderts mit in unseren Unterricht bringt.
In der Ausübung des Schwertfechtens erkennen wir die Kunstfertigkeit der mittelalterlichen Meister absolut an und geben die Lehrinhalte nach gewissenhafter Forschung weiter. Im Vordergrund steht bei Krîfon dabei nicht nur der Verfasser der historischen Fechtbücher, sondern vor allem auch der Schüler, der heute diesen – seinen – Weg mit dem Schwert geht.

In unserer Fechtschule bedeutet dies:
  • Nach Vorlage historischer Quellen:
    Der Unterricht findet nach der Vorlage historischer Fechtbücher aus dem 13.-17. Jahrhundert statt, wobei der Schüler aktiv in den Vorgang des Studiums, der Interpretation und der Umsetzung einbezogen wird.
    Hauptaugenmerk liegt beim Langen Schwert auf der Fechttradition Liechtenauers, welche Ihren Ursprung im 14. Jahrhundert hat und in den Schriften seiner Nachfolger wie Ringeck, Danzig, Talhoffer und anderer überliefert ist. Jedoch ziehen wir zur Ergänzung und Reflektion auch andere zeitgenössische Fechtmeister heran, wie Mair und Meyer sowie auch Fechter anderer Traditionen wie z.B. Fiore dei Liberi. Unser Ziel ist es nicht, nach auschließlich einer überlieferten Fechtquelle zu arbeiten, sondern eine ganzheitliche Fechtkunst zu trainieren, welche so exakt wie möglich die damalige Fechtweise wiederspiegelt. Das gelernte wird regelmäßig im Freikampf erprobt und verfeinert. Uns ist wichtig, dass die interpretierten Techniken zum einen den damaligen Quellen nicht wiedersprechen und deren Umsetzung im Freigefecht funktional und effektiv ist.
  • Kampfkunst vor Regelfechten (Turnier):
    Als moderne Schwertfechtschule sind wir regelmäßig mit einigen Fechtern auf nationalen und internationalen Fechtturnieren vertreten. Im Training ist uns jedoch stets wichtig, die unterrichteten Techniken nicht zugunsten diverser Reglements zu verfälschen bzw. zu verwässern. Historisches Fechten verstehen wir als Kampfkunst, mit dem Fokus auf der ürsprünglichen Gefechtssituation. Auch wenn das Fechten auf Turnieren eine gute Möglichkeit darstellt, das Gelernte zu erproben und das eigene Können zu reflektieren, so sehen wir darin jedoch lediglich eine Option von vielen, das eigene Kampfkunstverständnis zu erweitern.
  • Mentale Entwicklung:
    Der Trainer achtet auf die (persönlichen) Entwicklungsprozesse der einzelnen Schüler sowie auf Konfliktsituationen im Kampf, zu deren Lösung er lehrend beiträgt. Der Unterricht schafft neben dem Techniktraining Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit den eigenen Stärken und Schwächen und schult so die Persönlichkeit. Hierzu zählen Selbstbewusstsein, Gelassenheit, Weitblick, Konsequenz und Aufrichtigkeit.
    Nach unserer Auffassung ermöglichte die damalige Fechtausbildung nicht nur das Erlernen der Techniken sondern förderte gleichermaßen eine mentale Entwicklung des Schülers.
  • Historisch, nicht szenisch:
    In unserem wöchentlichen Training praktizieren wir weder 'Schaukampf' noch Bühnenfechten. Letzteres lässt sich zwar als Prinzip unterstützend für Fecht-Vorführungen heranziehen, bildet aber keinen Teil des regelmäßigen Trainings. Eine Trennung von Bühne und Historischem Fechten ist uns besonders wichtig und eine Voraussetzung für das effektive Erlernen der überlieferten Techniken.
  • Sicherheit
    ...hat in unserem Training höchste Priorität, weshalb Freikämpfe prinzipiell mit verminderten Krafteinsatz geführt werden. Wir sehen den Hauptnutzen der Fechttradition nicht in ihrer Realitätstreue (sprich Waffengewalt) oder Abhärtung, sondern in dem, was sie "transportiert". Schwertkampf ist und soll in unserer Schule mehr sein, als harter Kampfsport.
  • Fitness:
    Das Aufwärmtraining sowie einige grundlegende Bewegungsprinzipien (z.B. die Beinarbeit, Körperdynamik) richten sich nach heutigen sportmotorischen Erkenntnissen, um eine gesundheitsfördernde Ausübung des Sportes zu gewährleisten.
  • "Sei aufgelegt zu Lust und Schwerz,
    Fechten verlangt (D)ein Herz":

    Eine lockere Atmosphäre im Training ist eine unserer Grundanliegen bei Krîfon. Kein militärischer Drill, kein asiatisches An- und Abgrüßen. Die Fechtschule (nach historischem Vorbild) ist ein Ort der Begegnung, des Austausches und Wachstums. Dementsprechend liegt uns eine freundschaftliche, ungezwungene Trainingsatmosphäre besonders am Herzen! Aber nicht nur innerhalb des Trainings: Durch gemeinsame Feierlichkeiten und Aktivitäten wie Museumsbesuche oder die traditionelle Reise zum Schmied in Prag ist der Schüler bei uns (soweit er mag) in eine Gemeinschaft eingebunden, die das wöchentliche Training durch ein freundschaftliches Miteinander aufwertet.
Wir verstehen uns nicht als reine Kampfsportschule, sondern widmen uns der Erforschung und Vermittlung historischer FechtKUNST mit all Ihren technischen, taktischen aber auch mentalen und sozialen Facetten.

KrifonFilm
Portrait über Christian Bott und seine Trainingsphilosophie




An dieser Stelle möge noch ein kurzes aber wichtiges Statement Raum bekommen:
Unser Fraktur-ähnlicher Schriftzug und bei öffentlichen Auftritten dunkelbraune Gewandungen mögen für den einen oder anderen unangenehme Assoziationen wecken. Doch es sei hier an dieser Stelle von vornherein ausdrücklich festgehalten:
Die Fechtschule Krîfon ist eine Schule für Historisches Fechten.
Die Fechtschule Krîfon ist kein "völkisch" ausgerichteter Brauchtumsverein.
Gemäß des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland sind wir entschieden gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, wie Nationalsozialismus oder Extremismus in jedweder politischer oder religiöser Richtung, Sexismus, Homophobie, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit etc. (→ PDF)
 

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